Wie kommt man denn darauf?
„Hey, kennst du den … Dings? …du weißt schon…der hat in dem Dings-Film mitgespielt hat…“. Namen sind wichtig. Über Namen kann man sprechen und Namen sprechen auch selbst. Ob Hans-Günther oder Michelangelo – je nachdem tauchen unterschiedliche Bilder vor dem inneren Auge auf. Ob wir wollen oder nicht. Bei dem eigenen Namen ist die Wahl bereits verjährt und man kann höchstens mit seinen Eltern hadern – bei Unternehmen, Produkten, Seminartiteln und Dienstleistungen haben wir noch die Wahl, wie wir sie nennen wollen. Da komme zum Beispiel ich als Texterin ins Spiel und damit die Frage:
Namen entwickeln
Was ist eigentlich ein guter Name?
Selbstverständlich ist ein guter Name erst einmal einer, der zum/zur Träger/in passt. Kein ostfriesisches Tee-Unternehmen wäre gut beraten, seine Produkte schwäbisch zu benennen… Soweit klar. Gerade in der Kommunikation gibt es noch eine Reihe weiterer Aspekte, die Sie beim Naming, also der Namensentwicklung, beachten können. So soll es sein:
Authentisch
Passt der Name zum Unternehmen und zur Unternehmenskultur, zum zur Trägerin? Das muss.
Verständlich
Ist der Name gut zu verstehen? Kann man ihn gut sprechen? Klingt er gut? Wunderbar.
(Be)merkenswert
Man merkt sich Namen besser, bei denen schöne Bilder im Kopf entstehen (wie etwa Vanilla Instinkt für einen Bäckerei – auch Düfte sind gut) und die nicht bloß Buchstabenhaufen sind (siehe das Thema Abkürzungen unten.)
Frei
Am besten ist Ihr Unternehmen einziger Träger dieses Namens. Allerdings: Man glaubt gar nicht, was sich Menschen oder KI bereits alles an Webadressen reserviert haben. Darum die Fragen: Könnte man den Namen als Marke eintragen lassen? Ist er schon belegt? Ist die Domain noch frei?
Sympathisch
Ist einfach wichtig.
Kommunikativ
Der neue Name lässt sich zur Marke machen, zum Logo und zu einem Corporate Design. Man kann sich direkt Kampagnen vorstellen und taucht bestenfalls damit in eine bestimmte Markenwelt ein.
Dont’s – das bitte nicht bei neuen Namen für Produkte und Unternehmen
Ahnungslose Abkürzungen
Ok. AEG, ZDF … sie haben es geschafft, sich in unser Bewusstsein einzuschärfen und werden erinnert. Seinerzeit gab es allerdings noch nicht viele werbetreibende Unternehmen und Marken. Heute sieht das ganz anders aus. Abkürzungen sind inflationär in Gebrauch und sagen einem im Zweifelsfall: nichts und wieder nichts.
Übersehene Übersetzung
Alles wird immer internationaler. Es gibt berühmte Beispiele dafür, dass ein exotischer Begriff im Deutschen schön exotisch klingt, in anderen Ländern aber Schimpfwort-Charakter hat (siehe Toyota Pajero. (https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/auto/flops-autonamen/#) Darum prüfe, wer sich benennt, ob es zweifelhafte Übersetzungen gibt.
Unfreiwillige Plagiate
Natürlich können Sie Ihr Unternehmen Gugel nennen, ich würde aber davon abraten, wenn Sie sich nicht mit einem der mächtigsten Player anlegen wollen. Bei der Namensentwicklung ist der vorherige Check wichtig.
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Namensentwicklung am Beispiel Fassilo
Das war ein schöner Auftrag. Einen Namen finden für ein Start-up, das sich um Fassadenreinigung kümmert. Und zwar Fassadenreinigung ganz easy.
Aus der ersten Silbe der Fassade und einem tatkräftigen „ilo“ wurde der Name Fassilo.Sehr gut: der gesprochene Name entspricht dem spanischen Wort facilo = einfach. Er klingt dynamisch, sympathisch. War noch frei und zu haben. Und auch nicht schlecht für neue Namen und Wörter: Er erinnert in der Struktur an bereits Bekanntes wie Zalando.
Für diesen Namen haben wir die kreative Entwicklung übernommen, die erste Recherche im Web nach Ähnlichem, die Abstimmung mit einem Markenanwalt und letztlich die Gestaltung einer neuen Marke mit Logo, Web, Corporate Design, Kampagne. Schauen Sie hier Fassilo an.
Fragen zu Namensentwicklung und Marken? Immer gerne.